Freitag, 4. März 2011
Abbildungen abschnitts- bzw. kapitelweise nummerieren
LaTeX-Dokumentklassen, die den \chapter-Befehl unterstützen, nummerieren Abbildungen und Tabellen in jedem Kapitel von vornherein neu.
Wer aber article oder scrartcl verwendet, muss, wenn er die konsequente Durchnummerierung vom Anfang bis zum Ende (inkl. Anhang) nicht wünscht (auch wenn dieses Procedere für Artikel durchaus üblich ist), sich des folgenden Befehls bedienen (in der Präambel):
\usepackage{amsmath} % wird benötigt
\numberwithin{figure}{section} % für Abbildungen
\numberwithin{table}{section} % für Tabellen

Schon erhält man für Section 1 die Abbildungen 1.1, 1.2, für Section 2 die Abbildungen 2.1, 2.2 und für Section n die Nummerierung n.1, n.2 usw.
Der Befehl kann insofern variiert werden, dass die Neuzählung auch z.B. innerhalb von subsection erfolgen kann.

Happy TeXing!

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Mittwoch, 2. März 2011
Formatierung der Bildunterschriften (\caption)
Die von LaTeX automatisch mittels \caption{} erzeugten Bildunterschriften weisen einen entscheidenden Nachteil auf: Das Layout hebt sich nicht vom Rest des Fließtexts ab. Kleine Anpassungen in der Präambel schaffen Abhilfe.
Angenommen, man möchte die Bildunterschriften einerseits etwas kleiner und zusätzlich die Bezeichnung (Label) "Abbildung" fett setzen. KOMA-Script bietet hierzu folgende Anpassungen:
\addtokomafont{caption}{\small}%
\setkomafont{captionlabel}{\sffamily\bfseries}%

Diese Einstellungen betreffen natürlich auch die Tabellenunterschriften bzw. -überschriften.
Gehen wir nun davon aus, dass des Weiteren statt des Labels "Abbildung" lediglich "Abb." gewünscht wird und "Tabelle" durch "Tab." ersetzt werden soll. Dies lässt sich mit dem Paket caption bewerkstelligen:
\usepackage[labelfont=bf]{caption}
\addto\captionsngerman{%
  \renewcommand{\figurename}{Abb.}
  \renewcommand{\tablename}{Tab.}
}

Der Befehl \addto\captionsngerman{} muss verwendet werden, wenn caption zusammen mit babel (ngerman) eingesetzt wird. Der Grund: babel schaltet erst zu Beginn des Dokuments auf die gewählte Sprache um. \figurename und \tablename werden dann wieder auf die in babel definierten Standardwerte "Abbildung" bzw. "Tabelle" gesetzt. \addto\captionsngerman{} definiert dabei die Werte wieder um.

Happy TeXing!

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Dienstag, 1. März 2011
Quellenangaben im Abbildungsverzeichnis
Das Erzeugen eines Abbildungsverzeichnisses funktioniert in LaTeX mit dem Befehl \listoffigures. Vielleicht möchte man nun aber noch die Quellenangabe für die einzelnen Abbildungen direkt im Verzeichnis stehen haben (mitunter ist dies von der Hochschule/Institution, für die die Arbeit verfasst wird, auch vorgegeben). Einen eigens dafür definierten Befehl kennt LaTeX aber nicht. Das folgende Minimalbeispiel zeigt, wie man das Problem innerhalb der Gleitumgebung elegant lösen kann:
\documentclass{scrartcl}
\usepackage{graphicx,url}
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
\begin{document}
\listoffigures

\begin{figure}%
\centering%
\includegraphics[width=0.8\textwidth]{Bilddatei}%
\caption[Beschreibung im AbbVZ
  \protect\newline{\small\url{http://quelle} (01.\,03.~2011)}]
  {Bildunterschrift in der Arbeit}%
\label{fig:bild}%
\end{figure}

\end{document}

Der \caption[]{}-Befehl enthält ein optionales Argument []. Damit können für das Abbildungsverzeichnis alternative Bildbeschreibungen angegeben werden (falls die eigentliche Bildunterschrift in {} inadäquat erscheint). Will man nun zusätzlich eine Quelle angeben, so wird in das optionale Argument nach der (nun zwingenden) alternativen Beschreibung mittels \protect\newline die Bildquelle angeben (Buch, URL etc.). In diesem Beispiel wurde die Quelle mittels \small etwas kleiner gesetzt.
Achtung: Bei der Angabe längerer URLs kann es zu unschönen Umbrüchen kommen und LaTeX wirft "overfull \hbox"-Warnungen aus. Um diese zu vermeiden müssen die Umbrüche im Nachhinein manuell erfolgen.
Analog kann diese Vorgehensweise auch für das Tabellenverzeichnis genutzt werden.

Happy TeXing!

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Montag, 28. Februar 2011
Überarbeitete LaTeX-Vorlage für Seminararbeiten
In einem früheren Beitrag habe ich bereits eine eigens von mir erstellte, voll lauffähige LaTeX-Formatvorlage für universitäre Haus- und Seminararbeiten zum freien Download angeboten. Diese Vorlage habe ich nun runderneuert und durch etliche "Schmankerl" ergänzt, u.a.:
- übersichtlichere und neu kommentierte Präambel
- weitere typografische Feinheiten mit den Paketen ellipsis und marginnote etc.
- Vermeidung von Hurenkindern und Schusterjungen
- ausführliche Zitierhinweise
- vorformulierte Eigenständigkeitserklärung

Download: vorlage_seminararbeit (zip, 348 KB)
Das .zip-File enthält neben der reinen .tex-Datei auch ein kompiliertes PDF sowie die verwendete .bib-Datei.

Die Lektüre der jeweiligen Paketdokumentationen ist nach wie vor zu empfehlen.

Happy TeXing!

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Mittwoch, 17. November 2010
LaTeX: Copyright, Trademark & Registered
Mit den folgenden Befehlen lassen sich in einem LaTeX-Dokument die Zeichen ©, ™ und ® erzeugen:
\textsuperscript{\textcopyright}
\textsuperscript{\texttrademark}
\textsuperscript{\textregistered}
Werden die Zeichen häufiger benötigt, lohnt es sich, über \def einen Kurzbefehl in der Präambel des Dokuments zu definieren:
      % Copyright definieren
      \def\TCop{\textsuperscript{\textcopyright}}

\begin{document}
         % Copyright-Zeichen erstellen
         \TCop
\end{document}

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Freitag, 5. November 2010
Titelseite für eine Seminararbeit mit LaTeX
Universitäre Arbeiten erfordern meist ganz konkrete Angaben auf dem Titelblatt einer Haus- oder Seminararbeit (Semesteranzahl, Name des Kurses, Name des LV-Leiters etc.). LaTeX bietet uns zwei grundsätzliche Möglichkeiten an, eine Titelei zu generieren. Den Befehl \maketitle und die flexible titlepage-Umgebung. Letztere wird meist genutzt, um den Vorgaben der Hochschule 1:1 gerecht zu werden (inwieweit diese nun grundsätzlich sinnvoll sind... darüber soll an dieser Stelle nicht debattiert werden). Meiner Ansicht nach ist \maketitle aber die deutlich bequemere, wenn auch limitiertere Variante und das folgende Beispiel zeigt, dass sämtliche in der Regel geforderten Angaben auch damit relativ leicht umzusetzen sind.
\documentclass[12pt,BCOR7mm,twoside,titlepage]{scrartcl}

\usepackage[onehalfspacing]{setspace}
\usepackage[ngerman,num]{isodate} %% Datum im Format tt.mm.jjjj
\monthyearsepgerman{\,}{\,}

\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[TS1,T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}

\usepackage{lmodern}

\usepackage{graphicx}
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
\begin{document}

\titlehead{%
	\begin{minipage}{8cm}
	{\Large Universität Innsbruck}\\
	Institut für Musikwissenschaft\\
	PS Die Deutsche Oper im 19.~Jahrhundert\\
	LV-Nr.:~619\,005\\
	Dr. Ingrid Gerlinde \textsc{Czaika}\\
	SS~2010
	\end{minipage}
	\hfill
  \begin{minipage}{5cm}
  \begin{flushright}
  	\includegraphics[scale=.4]{Uni_Logo_1C} % Hochschullogo
  \end{flushright}
	\end{minipage}
\vspace{5mm}}
\subject{Proseminararbeit}
\title{Carl Maria von Weber: Der Freischütz}
\subtitle{Eine Charakterisierung des Max -- Held oder Versager?
\vspace{5mm}
  \begin{centering}
    \includegraphics[scale=.3]{frank_samiel_freischutz}
  \end{centering}
}
\author{Matthias Thienel, Matr.Nr.: xxxxxxx}
\date{Bernbeuren, \today}
%\publishers{}

\lowertitleback{Diese Arbeit wurde mit Hilfe von
{\KOMAScript} und {\LaTeX} gesetzt.}
\uppertitleback{Umschlagabbildung:\\"`Mären und Träume 
Samiel (Freischütz)"' von Franz Frank, ca.~1960}

\maketitle

\end{document}

Das Ergebnis findet ihr hier: vorlage_titelseite (pdf, 315 KB)
Die minipage-Umgebung erlaubt es, Angaben zur Lehrveranstaltung und das Hochschullogo zusammen in den \titlehead{} zu packen. Je nach Größe der Umschlagabbildung können die vertikalen Abstände \vspace{} variieren. Hier ist ein bisschen Probieren angesagt, bis man ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Das Feld \publishers{} bleibt in meinem Beispiel leer.
Wählt man in der Dokumentklasse die Option [twoside], lassen sich für die Titelseite zusätzlich die Befehle \uppertitleback{} und \lowertitleback{} verwenden. Deren Inhalt erscheint dann oben bzw. unten auf der Rückseite eures Titelblatts.

Happy TeXing!

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Freitag, 22. Oktober 2010
Bindekorrektur in LaTeX
Jeder, der dickere (wissenschaftliche) Arbeiten zu binden hat, steht vor dem folgenden Problem: Wie bestimme ich die Bindekorrektur?
Zur Erläuterung: Bei jeder Bindung entsteht ein physischer und optischer Papierverlust am inneren Rand jeder Seite (bei einer Klebebindung z.B. geht durch das Verkleben allein ca. 1mm Papier verloren). Zum Lesen müssen die Seiten des Weiteren auseinandergebogen werden wodurch der innere Teil des Papiers (je nach Lesegewohnheit) mehr oder minder sichtbar ist. Unter der Bindekorrektur versteht man einen Randausgleich des Bindeverlustes durch einen vorher definierten Wert, der den typographisch korrekten Satzspiegel wiederherstellt und so die harmonische Seitenaufteilung gewahrt bleibt.
Genau genommen müsste die Bindekorrektur für jedes Buchexemplar neu bestimmt werden, da sie stark auch von den Lesegewohnheiten einer Person abhängt. Realistischer (und für den LaTeX-Anwender auch umsetzbar) ist da schon die Anwendung einer Faustregel zur Berechnung der Bindekorrektur.
Allgemein gilt:
Die Bindekorrektur macht bei guter Bindung und gutem Papier maximal die Hälfte des Buchblocks aus.
Das heißt bei einer Diplomarbeit mit 300 Seiten gedruckt auf 150 Blatt mit einer Papierdicke von 0,14mm macht der Buchblock insgesamt 21mm aus; die Bindekorrektur beträgt in diesem Beispiel also ca. 10,5mm (maximal).
In LaTeX wird die Bindekorrektur als optionales Argument im \documentclass-Befehl der KOMA-Scriptklassen angegeben, also:
\documentclass[BCOR10.5mm]{scrbook}
Folgender Link könnte hierzu noch von Interesse sein: Papiervolumen-Berechnung
Einen Sonderfall bildet die Spiralbindung. Diese provoziert eigentlich dazu, keine Doppelseiten mehr zu betrachten, sondern eher jede Seite für sich. Individuell wird dabei die Bindung als Rand oder nicht vorhandener Teil betrachtet. Deshalb muss bei dieser Art der Bindung jeder für sich entscheiden, was er macht. Nach meiner Erfahrung ist eine Bindekorrektur von 7mm hierfür ausreichend.

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Donnerstag, 21. Oktober 2010
LaTeX-Vorlage für Seminararbeiten
Der Weg sich in LaTeX einzuarbeiten ist bekanntermaßen steinig aber dennoch lohnend. Umso dankbarer ist man daher für eine nützliche Vorlage (sog. template), die den schnellen Einstieg in TeX etwas erleichtert.
Meine hier zum freien Download zur Verfügung gestellte Vorlage richtet sich in erster Linie an Studenten, die ein funktionierendes, schnörkelloses und vor allem praktisches Layout für ihre Seminar- und/oder Hausarbeit suchen. Im Wesentlichen hält diese sich an die Standardformatierungen der KOMA-Scriptklasse scrartcl, bietet aber einige zusätzliche Annehmlichkeiten:
- eine fertige Titelseite mit allen notwendigen Informationen
- Zusammenfassung/Abstract in deutscher und englischer Sprache auf einer Seite
- dynamische Kopfzeilen
- römische und arabische Paginierung für Vorgeplänkel und Hauptteil der Arbeit
- sofort einsatzbereiter und (leicht) angepasster APA-Zitierstil nach den deutschen Regelungen (unter Verwendung von BibLaTeX)
- aktive Querverweise im fertigen PDF
- voreingestellte Bindekorrektur für eine Spiralbindung
- uvm.
Die Präambel ist gut kommentiert, sodass sich leicht eigene Anpassungen vornehmen lassen.
Download: vorlage_seminararbeit (zip, 348 KB)
Das .zip-File enthält neben der reinen .tex-Datei auch ein kompiliertes PDF sowie die verwendete .bib-Datei.
EDIT: Die Vorlage wurde mittlerweile überarbeitet und erweitert, siehe hier!


An dieser Stelle möchte ich jedoch anmerken, dass meine Vorlage lediglich eine Anregung liefern soll für jeden, der sich mit LaTeX näher beschäftigen möchte bzw. neue Pakete kennen lernen möchte, die das Arbeiten mit LaTeX noch effektiver gestalten. Auch hier heißt es: "learning by doing", es empfiehlt sich daher vor allem die jeweiligen Paketdokumentationen eingehend zu studieren.

Fröhliches Schreiben!

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